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Süsser Genuss ab Fabrik

Zeitschrift STROM 4/99 von Lorenz Heinzer


Photos: Andreas Meier

Mohrenköpfe mit Klasse kommen von Dubler. Ohne Werbekampagne ist der Familienbetrieb aus Waltenschwil zu einen Begriff geworden.


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   Vor dem kleinen Fabrikgebäude der Robert Dubler AG ist immer etwas los: Alle paar Minuten hält ein Auto, aus dem eine Hausfrau, eine Familie, oder eine Gruppe älterer Leute steigt. Sie steuern auf einen kleinen Schalter zu, der wie ein Kiosk aussieht und kaufen dort Mohrenköpfe ab Fabrik. Viele Kunden, die hierher kommen, haben einen weiten Weg hinter sich. Sie reisen aus der ganzen Schweiz an, manchmal gar aus dem Ausland. Deshalb werden zum Teil grosse Mengen eingekauft: nicht fünf oder zehn Mohrenköpfe, sondern, sondern fünfzig, hundert oder mehr. Zum Beispiel Silvia Birner aus Räterschen bei Winterthur. Zusammen mit ihrer Tochter verlädt sie gerade fünfhundert Stück in den Kofferraum. " Wir haben die Mohrenköpfe für einen Vereinsanlass gekauft. Und wie immer auch eine Kiste für uns." Lohnt sich denn die weite Reise?  " Natürlich " sagt Silvia Birner, " diese Mohrenköpfe sind weitherum beliebt.



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Von diesem guten Ruf lebt die Mohrenkopffabrik Robert Dubler in Waltenschwil, denn der Direktverkauf macht den weitaus grössten Teil des Umsatzes aus. Gleich hinter dem kleinen Schalter ist die Produktion. Geschäftsleiter und Besitzer Robert Dubler steht selbst am Band und verpackt fertige Mohrenköpfe in Schachteln: " Ein Mitarbeiter musste schnell nach Hause, da bin ich eingesprungen. In einem kleinen Familienbetrieb mit fünf Voll-, und fünf Teilzeitangestellten ist das eine Selbstverständlichkeit." Eine Selbstverständlichkeit, die geschätzt wird. " Hier ziehen alle am gleichen Strick. So ein Team können Sie weitherum suchen. Das liegt vor allem am Chef ", meint Max Schmid, der in der Produktion arbeitet.

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                                         Robert Dubler sieht nicht aus, wie man sich einen

                                         Unternehmer vorstellen würde. Der 52-jährige war in seiner

                                         Jugend ein Jahr in Amerika. Das verraten seine Kleidung, die langen Haare und der imposante Schnurrbart heute noch. Geblieben ist auch seine Liebe zu amerikanischen Sportwagen und zu Autorennen. Neben der Fabrik steht eine kleine Werkstatt, in der Dubler seinen eigenen Chevrolet und die Wagen seiner Freunde unterhält.

Eine andere grosse Liebe gehört seinem Betrieb, den Robert Dubler mit Engagement seit bald dreissig Jahren leitet. " Hergestellt wird nur, was mir selbst schmeckt." Hochautomatisierte Produktionsstrassen und blinkende Displays sucht man vergeblich. Einige Maschinen sind schon seit der Gründung 1946 in Betrieb. Neue Maschinen werden von einem Freund entwickelt. " Dem macht das Spass, und wir erhalten genau das, was wir wollen." An Spitzentagen in der kalten Jahreszeit werden bis zu 50 000 Mohrenköpfe hergestellt, in den Sommermonaten deutlich weniger. Früher belieferte die kleine Firma auch die Grossverteiler. Die haben heute aber eigene Produktionsanlagen. Es war deshalb ein Segen, dass sich der Direktverkauf so gut entwickelte - ganz ohne Werbung.



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